Sub-Saharan Africa Workshop @METEC 2019: Erfolgreiche Premiere

Afrikanische und deutsche Unternehmen diskutieren Marktpotential auf dem afrikanischen Kontinent

Über die letzten Jahre ist der Bedarf in Afrika an Stahlprodukten und Maschinen zur Verarbeitung von metallurgischen Produkten um mehr als 8 Prozent gestiegen. Damit entstehen große Chancen für deutsche Unternehmen in Märkten wie Kenia und Nigeria. Diese Chancen auszuloten, war das Ziel des 1. Sub Saharan Workshop, der im Rahmen der METEC 2019 am 26. Juni 2019 auf dem Düsseldorfer Messegelände stattfand. Mehr als 50 Teilnehmer aus Afrika und Deutschland diskutierten  über  die Chancen und Herausforderungen für deutsche Unternehmen in den afrikanischen Metallurgiemärkten. Referenten aus verschiedenen afrikanischen und europäischen Ländern sowie diverse private

Unternehmen engagierten sich in Präsentationen und Podiumsdiskussionen, um dem internationalen Publikum einen breit gefächerten Einblick in den afrikanischen Markt zu bieten.  Der Workshop wurde von africon in enger Zusammenarbeit mit der Messe Düsseldorf und dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), vor Ort vertreten durch  Dr. Timo Würz (Geschäftsführer, VDMA Metallurgie), initiiert und organisiert.

 

Die Veranstaltung

Das Event war gezeichnet von einer offenen und lebhaften Diskussion zwischen allen Teilnehmern. Meinungen wurden ausgetauscht, wobei es sowohl gemeinsame wie auch kontroverse Standpunkte gab. Diverse Herausforderungen für europäische und andere internationale Firmen wurden debattiert und Schlussfolgerungen gezogen. Daraus ergaben sich letztendlich folgende Empfehlungen an Firmen der Metallindustrie (vor allem des Maschinenbaus), die in Afrika aktiv sind oder werden wollen:

  1. Firmen sollten sich mit Afrika als Markt auseinandersetzen. Obwohl viele Märkte klein und teilweise nicht einfach zu bearbeiten sind, gibt es auf dem Kontinent Chancen auf überdurchnittliche Gewinne. Enormes Wachstumspotenzial sowie ein oft sehr positives Image deutscher und europäischer Qualität verstärken dieses Bild.
  2. Internationale Fen mirmüssen verstehen, dass Afrika ein sehr großer und vielseitiger Kontinent ist. Besonders kleinere Unternehmen werden nicht in der Lage sein, alle Märkte auf einmal zu bearbeiten und sollten daher früh Fokusländer definieren.
  3. Gute Ausbildung vor Ort ist oft Mangelware. Training und generelle Bildung für Angestellte vor Ort sind entscheidene Faktoren. Organisationen wie der VDMA bieten hierzu bereits interessante Unterstützungsprogramme an.
  4. Angemessener Kundenservice in Bezug auf Wartung, Instandhaltung und Reparatur sind enorm wichtig für afrikanische Kunden europäischer Maschinen- und Anlagenbau-Firmen. Um diesen zu angemessenen Kosten zu gewährleisten, lohnt es sich oft, sich mit anderen Anbietern im Markt zusammen zu tun oder auf lokale externe Serviceanbieter zurück zu greifen. Zudem werden oft regionale „Hubs“ genutzt, um zum Beispiel Ostafrika aus Kenia heraus zu bedienen.
  5. Deutsche Firmen müssen Flexibilität bei ihren Geschäftsbedingungen an den Tag legen. Interkulturelles Verständnis ist „ein Muss“.
  6. Wo immer möglich, sollten ch deudeutsche und europäische Firmen ihre Preisgestaltung eng im Blick behalten. Hierbei bieten sich unter anderem auch modulare Lösungen an, die der Kunde schrittweise erweitern kann. Autsche/europäische Lösungen, die in Niedriglohnländern wie zum Beispiel Indien hergestellt werden, erfreuen sich als Einstiegsoptionen teilweise großer Beliebtheit.
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Weitere Details zum Programm

In Podiumsdiskussion 1 ging es um: „Bedürfnisse und Erwartungen der deutschen/internationalen Metallproduktion, Metallverarbeitung und der metallurgischen Maschinenbaubranche bei der Prüfung von Geschäftstätigkeiten in Afrika (z. B. Technologie, allgemeine und berufliche Bildung, Wettbewerb)“.

Auf dem Podium saßen  Dr. Tim Nikolaou (Geschäftsführer der Frech Group, Deutschland), Cedrick Lusaka (Gebietsverkauf und Projektleiter – Afrika der Maschinenfabrik Herkules GmbH & Co. KG, Deutschland), Solomon Mulugeta (Direktor von Ruhe Consult und General Manager des Äthiopischen Verbandes der Grundmetall- und Maschinenbauindustrie, Äthiopien), Norbert Völker (VDMA-Referat Bildungspolitik/Projektleiter Fachkräfte für Afrika, Deutschland) und Glen Dikgale (Präsident des South African Institute of Foundrymen (SAIF), Südafrika). Moderiert wurde das Panel von Marc Zander (Geschäftsführer und Partner der africon GmbH, Deutschland).

Panel 2 befasste sich mit dem Thema : „Was bieten und brauchen die afrikanischen Märkte für deutsche/internationale Metallurgie-, Stahlguss- und Metallunternehmen, die bereit sind, Geschäfte in Afrika aufzunehmen? (z. B. Marktpotenzial, Finanzierung, lokale Unterstützung)“.

Sprecher waren Till Schreiter (Geschäftsführer, ABP Induction Systems GmbH, Deutschland), Bobby Johnson (Kenya Association of Manufacturers (KAM), Metal & Allied Sub Sectorwi, soe Chairman von  Steelmakers Ltd., Kenia), Ime Ekrikpo ((Director Steel beim Ministerium für Bergbau und Stahlentwicklung, Nigeria), Gupta Gagan Santosh (Vorsitzender der Kamal Steel Group, Tansania), Dieter Brandstätter (Geschäftsführer von ANDRITZ Maerz GmbH, Deutschland). Moderiert wurde das Panel von Friedrich Wagner (VDMA-Außenhandelsreferat).

„Wir als africon sind sehr zufrieden mit der produktiven Diskussion und den interessanten Diskussionsergebnissen. Wir hoffen, sowohl Neueinsteigern als auch bereits in Afrika aktiven Unternehmen einen nachhaltigen Mehrwert geboten zu haben“, zieht Herr Zander, Geschäftsführer von africon, als Fazit.